Kilometer: 480
Höhenmeter: 2000
Etappen: 7
Wunderschöner Radwander –/Gravel-Weg über Stock und Stein, über Wiesen und Felder, entlang von Wirtschaftswegen von Wolgast bis Boitzenburg. Die Insel Usedom mit Meeres- und Boddenseite hatte gut ausgebaute Radwege durch Wälder und entlang der Steilküste. Herrliche Landschaften und Ortschaften lagen entlang der Wegstrecke, jeden Tag fand sich ein Badeplätzchen aufgrund der vielen Seen, insbesondere an den Müritz mit wunderschönen Naturschutzgebieten. Neubrandenburg, Neustrelitz und waren reicherten die Reise mit Kultureindrücken an. Es war eine sehr abwechslungsreiche und genussvolle Rad-Wanderreise.
Kilometer: 700
Höhenmeter: unbekannt
Etappen: 5
Schöne Bikepacking-Tour entlang der spanischen Atlantikküste. Die Strecke ging in 6 Etappen über ca. 700 km von Bilbao bis Santiago de Compostela. Tolle Strecke entlang der Küste mit vielen knackigen Anstiegen auf kleinen Straßen. Sehr oft fährt man auch auf den berühmten Pilgerwegen auf denen erstaunlich viele Pilger aller Altersklassen unterwegs sind. Hier oben im spanischen Norden ist es nicht so heiß wie im Süden. Das Wetter ist wechselhaft, ab und zu regnet es mal. Aber bei Temperaturen um die 20 Grad kann man ganz gut Rad fahren.
Mit wenig Gepäck und mit „Arschrakete“ am Rennrad ist man sehr flexibel. Man braucht keinen Gepäcktransport und man erkennt, wie wenig man eigentlich wirklich braucht. Einfach ein tolles Gefühl von Freiheit!
Danach ging es noch in weiteren 5 Tages-Etappen über ca. 500 km von Santiago de Compostela nach Lissabon. Schöne Strecke über Porto und dann an vielen schönen Stränden Portugals entlang. Herausfordernd waren hier nur die vielen Streckenabschnitte mit Kopfsteinpflaster. Insgesamt einfach ein tolles Erlebnis!
Unser Mitglied Lorenz Wolf-Doettinchem aus Hamburg hatte sich für 2022 die Langstrecken vorgenommen. Das Zwift-Training im Winter bildete die Grundlage. Im Frühjahr wurden die Distanzen draußen dann immer länger. Das Hauptziel war eigentlich die legendäre Runde von 315 Kilometern um den Vätternsee, eine schwedische Traditionsveranstaltung mit mehr als 10.000 Teilnehmern, die immer am Wochenende vor Mittsommer stattfindet. Auf dem Weg dahin ergaben sich dann einige spannende Umwege. Lorenz absolvierte eine Brevetserie von 200, 300 und 400 Kilometer der Audax Randonneurs Allemagne, die als Vorqualifikation für die das Superbrevet Paris-Brest-Paris dienen. Die 400-KM-Runde wurde zu seiner bisher längsten Radfahrt. Nach dieser Er-Fahrung war die Mecklenburger Seenrunde 300 Ende Mai kein so großes Problem mehr. Als Prolog für die Vätternrunde ging es dann auf der Strecke der zweiten Tour-de-France über die spektakuläre Brücke über den Großen Belt. Und die Vätternrunde wurde trotz anfänglichem Regen und kräftigem Wind dann fast schon zum Genuss. Bleibt fürs nächste Jahr die Frage: höher oder weiter? Ein 600-KM-Brevet versuchen oder auf einen Radmarathon mit ordentlich Höhenmetern trainieren?
Als in 2020 ein Virus die Welt klein und die Auswahl an Reisezielen überschaubar machte, wurde Deutschland als Reiseland neu entdeckt. So auch von uns .... Das Projekt: Alle 4 Zipfel Deutschlands auf einer Fahrradreise mit Gepäck (neudeutsch: Bikepacking) zu besuchen.
Teil 1 dieses Projekts startete im Juli 2020 und führte uns von der Mitte Deutschlands zum westlichsten Westen in Selfkant, dann zum östlichsten Osten in Görlitz und wieder zurück in die Mitte. Fazit: 1.800 km und 16.800 hm ohne Unfälle und Pannen durch Hessen, NRW, Thüringen, Sachsen, Polen und Tschechien, 1 Regenguss, 12 verschiedene Betten, viele eindrückliche Erlebnisse, neue Landschaften und immer auf der Suche nach einer Waschmaschine.
Teil 2, die Längsdurchquerung vom nördlichsten Norden in List auf Sylt zum südlichsten Süden im Haldenwanger Eck bei Oberstdorf über eine östliche Route durch Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern, folgte im Juni /Juli 2022. Insgesamt 1.500 km und 9.900 hm, weder Unfälle noch Pannen, hohe Temperaturen (dafür nur einmal nass geworden), 13 verschiedene Betten und Dankbarkeit für jede Waschmaschinenwäsche.
Kilometer: 350
Höhenmeter: nicht der Rede wert
Etappen: 4
Holland? Kenn´ ich doch! Sieht aus, wie bei uns in Ostfriesland: Marschland, dem Meer abgerungen, kein Baum, kein Strauch. So war bisher mein Bild vom Land unseren direkten Nachbarn. Umso überraschter war ich von den vier Tagen in Geldern. Weite, hügelige (!) Heidelandschaften und Wälder. Das erinnert eher an die Lüneburger Heide als an die Krummhörn, dem nordwestlichen Küstenstreifen in meiner Heimat.
Grundlage der Tourplanung war eine Collection in Komoot, die "Holland Divide". Grandios geplante Tour, fast ausschließlich auf Sandwegen. Breite Gravelreifen waren unerlässlich. Dass die Holländer "Radweg" können, ist sprichwörtlich. Aber durch Naturschutzgebiete 2 Meter breite "Waldautobahnen" für uns zu bauen, beeindruckt trotzdem.
Ein schönes Erlebnis war eine Unterkunft über warmshowers.com. Unser Host, selbst begeisterter Radreisender, hat uns göttlich bekocht (gelernt im Steigenberger), sehr nett unterhalten und noch
einen halben Tag durch Arnheim geführt. Ich habe mich im Anschluss gleich selbst als Host bei der Plattform angemeldet und durfte bereits mehrere Bikepacker begrüßen, die bei uns im Garten
gezeltet haben. Am 04. Mai, unserem 3. Tourtag, begeht die Niederlande den Nationalen Dodenherdenking (deutsch Nationaler Totengedenktag), an dem um Punkt 20.00 Uhr im ganzen Land
für 2 Minuten ALLES stillsteht und schweigt. Im ansonsten geschwätzigen Restaurant eine beklemmende Atmosphäre.
Geplant war die Tour als Materialtest für meine Campingausrüstung und zur Vorbereitung einen 3-wöchigen Tour, solo durch Norwegen. Wer mehr dazu lesen mag, klickt HIER.
Kilometer: 1500
Höhenmeter: 18.500
Etappen: 16
Die Landschaften in Norwegen sind traumhaft schön. Schäreninseln, karge, baumlose Hochebenen, Gletscher, Wälder, Wasserfälle ... man kann sich nicht satt sehen. Die wirklich einsamen Gegenden sieht man allerdings nur, wenn man auf den Komfort von Hotels verzichtet und mit der Campinausrüstung und autarker Versorgung unterwegs ist. Mehr im Reiseblog von Andrea.